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Österreichische Schnapskultur

Veröffentlicht am 30.07.2016, 09:29 Uhr in Wien, Österreich

Betreff: Salzburg – Wien, Österreich


Am letzten Sonntag haben wir Reit im Winkl verlassen und am selben Tag auch Deutschland. Kurz vor Salzburg überqueren wir die Grenze, sehen uns Salzburg an (die Festung Hohensalzburg lassen wir wegen horrender Eintritte aus) und bauen schließlich unser Zelt einige Kilometer hinter Salzburg auf. Am nächsten Tag steht See-hopping an: Wir fahren auf teils sehr schönen Wegen am Mondsee, Attersee und Traunsee entlang. Nach einer weiteren Nacht im Zelt neben einem Maisfeld, das vom Sturm völlig zerzaust und zerstört ist, befahren wir die endlose Hügellandschaft Niederösterreichs. Zum Zelten fragen wir bei einem Bauernhof nach einem Platz auf dessen Wiese – wir dürfen. Neben dem Misthaufen steht ein massiver Metallbehälter, in dem die Sonne das Wasser erwärmt und an dem oben ein Duschkopf befestigt ist und wir duschen erstmals seit Reit im Winkl wieder. Im Bauernhof wohnen Großeltern, deren Sohn samt Frau und zwei Enkeln. Die Großeltern arbeiten beide auswärts, der Großvater und ebenso der Sohn im nahen BMW-Motorenwerk in Steyr. Früher hatten sie noch eigene Kühe, aber die lohnen sich nicht mehr. Daher werden mittlerweile nur noch zwei Ferkel jährlich gekauft, gemästet und schließlich geschlachtet. Wir bekommen Speck von den eigenen Schweinen. Sitzt man so am Tisch mit fremden Leuten, so passiert es doch häufig, dass einem nach einer gewissen Zeit die Gesprächsthemen ausgehen. In diesem Fall wird diesem Problem rechtzeitig mit Bier und schließlich mit Schnaps begegnet. Die Schnapsgläser sind dreimal so groß wie gewohnt und als wir darauf hinweisen wird die deutsche Schnapskultur ein wenig belächelt. Wir lächeln mit und trinken den Schnaps eben in mehreren Zügen (wie übrigens auch die österreichische Familie).

Das Wetter ist tagsüber weitgehend regenfrei und oft sogar sonnig. In der folgenden Nacht jedoch wird unser Zelt wie nie zuvor auf die Probe gestellt: Ein heftiges Gewitter zieht über uns hinweg und liefert Starkregen, der tosend auf unser Zelt trommelt. Langsam findet das Wasser auch den Weg ins Zelt und einige Tropfen laufen innen die Zeltbahn herab, aber der Regen schwächt rechtzeitig ab und unser Hab und Gut bleibt trocken. Von nun an stehen noch zwei Tage Donauradweg an und wir rollen mit unzähligen „Sonntagsradreisenden“ (nur ein bis zwei Gepäcktaschen, natürlich kein Zelt, häufig Mieträder, nicht selten Rentner) die Donau entlang. Gestern sind wir in Wien auf dem Campingplatz angekommen, Wiener Schnitzel essen haben wir gestern Abend schon abgehakt, heute schauen wir uns die restlichen Sehenswürdigkeiten an.



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