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Wien beeindruckt durch monumentale Bauwerke und protzige Fußgängerzonen. Wir besuchen den Prunksaal der Nationalbibliothek und machen eine spontane Führung durch das Parlament, beides günstiger als das Museum in der Hofburg, das die kaiserlichen Räume zeigt und auch abwechslungsreicher als dieses, in Anbetracht der Tatsache, dass wir ja schon im Schloss Herrenchiemsee waren.
Die Städte Wien und Bratislava werden durch den vermutlich langweiligsten Abschnitt des Donauradweges verbunden. Es geht 40 km geradeaus, auf einem Damm, links und rechts Wald. Erst hinter dem rechtsseitigen Wald verläuft, für den Radfahrer unsichtbar, die Donau. Dazu brennt die Sonne auf uns herab, denn der Wald beginnt links und rechts erst am Fuße des Damms und wirft keinen ausreichend großen Schatten, um die Distanz bis zum Radweg zu überwinden. Aber immerhin ist Regen kein Thema mehr.
Wir erreichen Bratislava gestern, am späten Nachmittag. Die Hostelsuche verläuft zäh, die Betten sind alle belegt. Obwohl es noch zu früh ist, als dass wir unter Zeitdruck stünden und es zur Not auch einen Campingplatz am Stadtrand gäbe, ist es recht nervenaufreibend, die Hostels abzuklappern und immer wieder gesagt zu bekommen, alles sei voll. Nachdem wir bei sechs Hostels erfolglos waren, geben wir Freddies Hostel noch eine Chance, danach wollen wir auf den Campingplatz fahren. Doch wir haben Glück, bei Freddies ist noch was frei. Abends zieht wieder ein Gewitter über die Stadt und wir sind froh um die festen Wände um uns herum.
Bratislava ist deutlich übersichtlicher, beschaulicher und gemütlicher als Wien und wir empfinden das als sehr angenehm. Die Altstadt ist hervorragend restauriert; sie ist vollständig als Fußgängerzone angelegt und besteht nicht aus einer großen, breiten Straße wie noch in Wien, sondern aus vielen kleinen Gässchen und Plätzen, durch die die Touristen schlendern. Viele Gebäude haben schöne Fassaden, es gibt viele kleinere Brunnen und Statuen. Nicht prunkvoll, aber stilvoll.
Morgen verlassen wir die Donau und wir freuen uns doch beide sehr darauf, nicht mehr gemeinsam mit einer Meute anderer Radfahrer unterwegs zu sein. Anstatt also der Donau, die auf der slowakisch-ungarischen Grenze fließt, zu folgen, fahren wir noch etwas ins Landesinnere der Slowakei, um ein etwas vollständigeres Bild von diesem Land zu bekommen. In vier bis fünf Tagen wollen wir in Budapest sein.
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