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Jetzt sind wir nach fast zwei Monaten in Istanbul angekommen. Istanbul war unser Ziel, der Titel unserer Tour; Istanbul war die Vision. Da wollen wir jetzt, da wir die Stadt seit drei Tagen ein wenig erkundigt haben, auch noch ein paar Worte zu Istanbul verlieren:
Istanbul hat offiziell etwa 13 Millionen Einwohner und ist damit schon recht groß. Immerhin grösser als Griechenland. Es hat verschiedene Zentren: Sulatanahmet, Taksim, Kadiköy. Das sind zumindest die, die wir gesehen haben. Also …
Sulantanahmet: Hier liegt die Blaue Moschee, wohl DAS Wahrzeichen Istanbuls. Die ist von außen schon ganz nett anzuschauen, vor allem, weil sie mehr in einer Parkanlage und weniger mitten in der Stadt steht, als andere Moscheen. Außerdem ist sie die einzige mit sechs Minaretten. Ansonsten unterscheidet sie sich von anderen Moscheen aber vor allem dadurch, dass sie bekannt und daher gut besucht ist. Allgemein gilt hier für Moscheen: Kennste eine, kennste alle. Wir haben jetzt zwei Moscheen in Edirne und zwei in Istanbul besucht und es ist keine zu unterschätzende Aufgabe, die Fotos den Moscheen richtig zuzuordnen. Die Blaue Moschee ist wohl einfach ein Must-Have-Seen in Istanbul, aber die anderen Moscheen sind genauso schön und beeindruckend und man muss nicht ständig aufpassen, keine Touristen anzurempeln. In diesem Stadtteil steht auch noch ein ehemaliger Sultanspalast, den wir uns morgen anschauen wollen.
Taksim: Wir trafen Roberto, den Italiener aus Sofia, hier in Istanbul wieder. Er war (wie in älteren Posts berichtet) an den Demos im Juni beteiligt. Als wir auf dem Taksim-Platz stehen berichtet er: „I don't know this place here. You know: Those windows were broken, there were those burning baricades, there were tents everywhere and there, down the street, were police. Everywhere police.“ Davon ist jetzt nichts mehr übrig. Kein Zelt steht mehr im Park, die Fenster sind repariert. Nur ein paar Mannschaftsbusse der Polizei und ein Wasserwerfer stehen noch rum, davor kleine Grüppchen von Polizisten, kaum älter als wir, ausgerüstet mit Schutzschilden und Helmen, irgendwo steht auch noch so eine Giftgasflasche. Die Einkaufsstraße, die auf den Taksimplatz führt ist unglaublich bevölkert mit Touristen, ein Gedränge über hunderte Meter. An deren Ende steht der Galata-Turm, ein Geschenk Frankreichs. Tagsüber kann man angeblich hochsteigen, machen wir vielleicht auch noch morgen, wenn wir Zeit haben.
Kadiköy: Kadiköy ist das Zentrum der asiatischen Seite. Für drei Lira (ca. 1,20 €) setzen wir mit der Fähre über. Dort reihen sich vor allem Kaufhäuser an Kaufhäuser. Das Einkaufsviertel ist recht groß, aber keinesfalls was Besonderes.
Und nach unserer Einschätzung gilt das auch für den Rest Istanbuls: Klar, so Moscheen gibt es in anderen europäischen Städten vielleicht nicht. Aber die Brücken über den Bosporus, die innerstädtischen Fußgängerzonen, die Einkaufs- und Restaurantstraßen … es ist schön, es ist groß, aber es hat uns nicht so wirklich vom Hocker gehauen. Skopjes Statuenwald oder das Chaos in Tirana hatten für uns beispielsweise einen größeren Seltenheitswert.
Dennoch war Istanbul sicherlich ein würdiges Ziel für unsere Reise, keine Frage! Nach zwei Monaten on the road durch den Osten freuen wir uns aber auch wieder ein bisschen auf Dienstag, wenn wir wieder in die Heimat fliegen …
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