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Vermutlich wird in unseren künftigen Posts immer mal wieder von „Couchsurfing“ die Rede sein und da es hier vielleicht Leute gibt, denen dies kein Begriff ist, soll dieser kurze Vorbericht ein wenig Klarheit verschaffen.
Couchsurfing ist ein sogenanntes Gastfreundschaftsnetzwerk, auch Gastgeberdienst genannt. Ähnlich wie bei Facebook ist eine kostenlose Anmeldung nötig, um den Dienst nutzen zu können; weltweit haben sich bisher über drei Millionen Menschen zu diesem Schritt hinreißen lassen – es ist damit mit Abstand die größte Internetcommunity mit vergleichbarem Zweck der Welt.
Kern des Netzwerkes ist das kostenlose Übernachten: Als Mitglied wird man dazu ermutigt, einen Schlafplatz bei sich zu Hause anzubieten (auch wenn dies nicht zwingend notwendig ist). Auf der anderen Seite ist es möglich, Leuten, die einen Schlafplatz anbieten („Hosts“), eine Couchanfrage zu schicken. Im Vorfeld werden dann Dinge wie Dauer und Art des Aufenthalts abgesprochen; dabei ist es verboten, für die Übernachtung selbst Geld zu verlangen. Wichtigstes Prinzip ist das gegenseitige Vertrauen, das über ein Referenzsystem erreicht wird: Host und Surfer können einander öffentlich bewerten. Außerdem dient eine Profil-Seite der mehr oder weniger genauen Selbstbeschreibung der Mitglieder.
Für uns ist Couchsurfing natürlich vor allem in größeren Städten interessant, wo Campingplätze entweder nicht vorhanden sind oder eher außerhalb liegen – per Couchsurfing lässt sich dann das Geld für ein Hotel oder Hostel sparen. Ein Nebeneffekt ist dabei natürlich, dass man einen direkten Kontakt zur Landesbevölkerung erfährt, wie er auf andere Weise kaum zu erreichen ist – so kann man sich austauschen und einfach mal mit anderen Leuten reden, was sicherlich sehr angenehm ist, wenn man ansonsten nur zu zweit unterwegs ist.
Unsere erste Nacht werden wir direkt schon bei einem Couchsurfing-Host verbringen, da Norditalien für Wildcampen nicht geeignet ist und die Campingplätze teuer und parzelliert sind und auch nur am Meer liegen, was für uns ein Umweg bedeuten würde. Wenn wir am Montag um halb drei nachmittags am Bahnhof in Mestre (bei Venedig) ankommen, haben wir dann noch ca. 60 km vor uns, bevor wir Portogruaro erreichen. 60 km passt ganz gut für diesen ersten Tag, der vor allem aus öden italienischen Landstraßen – gerade wie ein Strich – bestehen wird, was ihn zu einem Topfavoriten für den ödesten Tag der gesamten Tour werden lässt. Jedenfalls sind wir sehr froh, in dieser Gegend der Industrie sowie Landwirtschaft einen Host gefunden zu haben, anderenfalls wäre es schwierig geworden, einen Platz zum Übernachten zu finden …
Auch für Ljubljana haben wir schon einen Host angefragt, der jedoch leider abgesagt hat. Es steht noch aus, wie wir dieses Problem kurzfristig lösen …
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