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Die Ungarn

Während der Nepal-Reise unveröffentlicht

Betreff: Die Ungarn in Pokhara


An unserem zweiten Tag in Pokhara laufen wir am See spazieren, als uns zwei westliche Touristen entgegenkommen. Sie laufen an uns vorbei wie zuvor jeder andere Tourist auch, aber dann sehe ich aus dem Augenwinkel, wie sie stehen bleiben. Ich blicke zu der Frau, die mich entgeistert anstarrt. Kenne ich diese Frau? Eine Sekunde vergeht, dann kippt ihre Kinnlade herunter. Ich schaue zu ihrer männlichen Begleitung – und ich fasse mir mit der Hand an die Stirn. „No way!“, entfährt es mir voller Fassungslosigkeit.

Wir begrüßen uns, wie alte Freunde. Es sind die rund vierzigjährigen, im Geiste aber jünger gebliebenen Ungarn, mit denen Philipp und ich in Marokko die Kameltour in die Sanddünen unternommen haben. Wir haben damals im Wüstencamp zusammen Abend gegessen, aber keine Kontaktdaten oder so ausgetauscht. Was für ein unfassbarer Zufall, dass sie uns hier in Nepal einfach so über den Weg laufen. Wir verabreden uns fürs Abendessen.

Den ganzen Nachmittag musste ich immer wieder unwillkürlich lachen deswegen und Valentin, der dachte, ich hätte was Lustiges gesehen, dann enttäuschen: „Ach, musste nur wieder an den Zufall mit den Ungarn denken.“ Und als wir uns dann zum Abendessen getroffen haben, haben sie uns erzählt, dass es ihnen genauso ging.

Wir haben dann in so einem „Restaurant“ gegessen, wo die Küche mehr oder weniger auf der Straße stand. Das war dann so ein richtiges Nepal-Erlebnis: Laut, dreckig und überall der Rauch vom Grill, auf dem die Spieße zubereitet wurden. Wir haben dann ein paar nepalesische Biere mit den hübschen Namen „Everest“ getrunken, was dazu beitrug, dass wir uns immer königlicher über den Zufall amüsieren konnten. Nur Valentin meinte später (verständlicherweise), dass wir zunehmend anstrengender wurden, vor allem, als die Ungarn dann auch Zigaretten und Gras ausgepackt haben. Ich meine, Nepal war ja zumindest früher so die Hippie-Destination schlechthin und Gras kann man an jeder Ecke kaufen (nicht legal, aber wo auf der Welt kümmert das schon irgendjemanden?). Richtig schockiert hab ich Valentin dann seiner späteren Aussage zufolge damit, dass ich mir auch die Chance, im Hippie-Mekka mal an einem Joint zu ziehen, nicht entgehen lassen habe. Wir sind dennoch zeitig ins Bett gekommen; schließlich ging es am nächsten Morgen früh mit dem Bus weiter in Richtung Chitwan-Nationalpark.



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