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Nach meiner rumpligen Landung auf dem Flughafen Kathmandu, die fast den Eindruck machte, als gäbe es Schlaglöcher in Nepal nicht nur auf Straßen, sondern auch auf Landebahnen, versuche ich mit dem Bus in Richtung Hostel zu fahren. Dass das, verglichen mit einem Taxi, nicht die einfachste möglichkeit ist, ist klar, aber ein Busticket kostet eben weniger als 20 Cent und nicht wie ein Taxi drei ganze Euro.
Ich fühle mich auch ganz gut gerüstet mit meiner Buslinien-Karte auf dem Handy, die ich irgendwo im Internet gefunden habe. Die farbigen Linien, die für mich in die richtige Richtung fähren, sind mit 1, 4, 7 und 9 beschriftet.
Ich stehe als einziger Westler an der Bushaltestelle und ein Bus nach dem anderen kommt vorbei, hält kurz, ein junger Mann springt heraus und ruft laut irgendetwas unverständliches. Ein paar Leute aus der Gruppe der Wartenden quetschen sich in den total überfüllten Bus und der braust wieder davon.
Meine schönen Zahlen von dem Busplan suche ich auf den Bussen vergebens. Es gibt überhaupt keine Zahlen auf den Bussen. Nur nepalesische Schriftzeichen, die für den Zielort stehen. Auf meiner Karte stehen an meinem Zielort nur lateinische Buchstaben und überhaupt sehen die nepalesischen Schriftzeichen alle total gleich aus.
Ich frage mich durch und finde einen Nepalesen, der sagt, er müsse auch zur Stadtmitte, ich soll einfach in den gleichen Bus steigen, wie er. Fünf Minuten später fährt er außen an einem überfüllten Bus hängend davon. Das war mir so auf die Schnelle doch eine Nummer zu heiß. Aber ich finde schließlich noch jemand, der mir hilft, den richtigen Bus zu finden und der ist sogar so leer, dass ich einen Sitzplatz finde.
Im Hostel treffe ich auf eine deutsche und einen Amerikaner, die Freiwilligendienst bei einem Hilfsprogramm zum Aufbau von Häusern nach dem Erdbeben geleistet haben und dort drei Monate in einem Campingzelt gewohnt haben. Nach dieser Zeit sind sie heiß auf ein Imbiss-Restaurant an dem es „die besten Pommes in Kathmandu“ geben soll und ich schließe mich Ihnen zum Abendessen an.
Den heutigen Tag habe ich vor allem damit verbracht, auszuschlafen, mein Visum zu verlängern (ist billiger, als gleich ein längeres Visum bei der Einreise zu beantragen) und einen Trekking-Permit für den Langtang-Trek zu erwerben. Dort geht's morgen früh mit dem Bus hin und ich komme so zum ersten Mal ein bisschen in die Natur …
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